Vom Umgang mit Schreibblockaden

Über die Jahre und Jahrhunderte haben sich schon so viele Autoren durch leere Seiten quälen lassen und vergeblich darauf gewartet, dass die Muse sie endlich küsst. Doch was gibt es für effektive Maßnahmen, um mit plötzlich auftauchenden Schreibblockaden fertig zu werden?

Tipp Nr. 1: Fangen Sie nie mit einer leeren Seite an.

Das hört sich einleuchtend an und ist im Grunde ein ganz einfacher Tipp, den dennoch viele, besonders angehende Autoren nicht kennen. Es ist viel einfacher einen schon geschriebenen Satz zu editieren und daraus einen besseren zu machen, als auf eine leere Seite oder ein weißes Blatt zu starren – und einer Schreibblockade zu begegnen. Doch nun mehr vom Umgang mit Schreibblockaden.

Schreiben Sie also einfach irgendetwas, was Ihnen gerade einfällt auf die leere Seite. Es kann banal oder tiefsinnig sein, es kann lustig oder schwachsinnig sein. Ganz egal. Schreiben Sie einen Satz, oder auch nur ein paar Worte. Fangen Sie an und bewegen Ihren Stift oder Ihre Finger auf der Tastatur. Sie werden gleich merken, dass Ihnen dann ein weiterer Gedanke kommt und Sie so allmählich in Fahrt kommen.

Tipp Nr. 2: Hören Sie jeden Tag mitten im Satz auf.

Auch das ist ein einfacher Tipp. Ich weiß nicht mehr, wo ich ihn zuerst gehört oder gelesen habe, aber er hat sich für viele, ja für wirklich viele Autoren bewährt: Hören Sie mit dem Schreiben einfach mitten im Satz auf.

Das hört sich vielleicht seltsam an, aber gehören Sie zu den Menschen, die Schwierigkeiten haben, jeden Tag weiterzuschreiben? Wenn Sie in der Mitte eines Satzes aufhören, haben Sie einen klaren Ausgangspunkt und einen einfachen Weg, um wieder in Schwung zu kommen. Sie brauchen bloß den roten Faden Ihrer letzten Schreib-Session aufzugreifen und schon geht’s weiter.

Tipp 3: Schreiben Sie einen schlechten ersten Entwurf und zwar so schnell Sie können.

Hierbei geht es darum, dass Sie nichts von dem, was Sie schon geschrieben haben, überarbeiten oder gar lesen dürfen, während Sie Ihren ersten Entwurf schreiben. Natürlich werden Sie später darauf zurückkommen und diesen überarbeiten, aber nicht beim ersten Durchgang. Das EINZIGE Ziel des ersten Durchgangs ist es, den Text fertigzustellen – ja, einmal bis ans Ende Ihres ersten Entwurfes zu kommen.

Denn eines der größten Hindernisse zwischen dem Wunsch zu schreiben und einem tatsächlich fertigen Werk ist die Überwindung der eigenen Selbstzweifel. Ein schlechter erster Entwurf ist eine gute Methode, um weiterzumachen und am Ball zu bleiben. Geben Sie sich die Erlaubnis „fertig“ zu werden. Verfangen Sie sich nicht im Überarbeiten, Korrigieren und scheinbarem Verbessern. Riskieren Sie etwas zu schreiben, was vielleicht keinen Bestand hat und im gedruckten Buch auch gar nicht mehr vorkommen wird. Jeder Satz aber, den sie schreiben, bringt sie auf neue Ideen, führt sie möglicherweise in die Tiefe und zu wichtigen Erkenntnissen oder Erinnerungen, an die Sie anfänglich nicht gedacht haben.

Erst wenn Ihr Entwurf fertig ist, können Sie den Überblick gewinnen und mit mehr Klarheit entscheiden, was überflüssig ist und gestrichen werden kann, und was essentiell für Ihr Buch ist und nun im zweiten Durchgang überarbeitet werden sollte. Nun wissen Sie, dass Sie den Meilenstein des ersten Entwurfs erfolgreich erreicht haben und gewinnen dadurch mehr Zuversicht für Ihre weiteren Schritte auf der Reise zu Ihrem eigenen Buch.

Was kann ich tun, wenn ich mit Schreibblockaden zu kämpfen habe?

Fazit ist, lassen Sie sich nicht von einer leeren Seite irritieren, sondern schreiben Sie etwas auf die Seite, egal was. Und dann schreiben Sie noch etwas, einfach etwas, was Ihnen in den Sinn kommt. So kommen Sie allmählich in den Flow. Ganz wichtig ist allerdings, dass Sie nicht anfangen Ihre geschriebenen Seiten zu lesen oder gar zu korrigieren, und zwar so lange nicht, bis Sie den ersten Entwurf Ihres Manuskriptes fertig haben. Erst dann beginnt die zweite Runde oder Sie übergeben alles einem Lektor, der den Feinschliff für Sie übernimmt.

Lesen Sie unseren Blogbeitrag zu den Häufigsten Fehler beim Schreiben eines Sach- oder Ratgeberbuches, so dass Sie diese vermeiden können: Klicken Sie hier zum Blogbeitrag.

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